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Bärentraube


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Bärentraube

Wissenschaftlicher Name: Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.

Allgemein

Die Bärentraube gilt als nordische Arzneipflanze, ihre Wirksamkeit wurde bereits im 17. Jahrhundert beschrieben. Heilkundige wendeten die Bärentraube insbesondere bei den Krankheiten des Urogenitalsystems und der Gallenwege an, aber auch bei Entzündungen der Genitalien sowie zur Harndesinfektion bei Erkrankungen der Harnorgane und des Nierenbeckens. Wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts wurden Bärentraubenblätter früher zum Gerben von Leder und zum Färben von Wolle benutzt. Den Namen Bärentraube bekam sie, weil Bären gerne die Früchte und Blätter dieser Pflanze essen. In Deutschland steht sie unter Naturschutz.

Charakteristik

Die Bärentraube wächst in kühleren Gegenden der Nordhalbkugel - von der Iberischen Halbinsel über Mitteleuropa bis Skandinavien, in Russland sowie Nordamerika. Sie wird vor allem in Spanien, Italien und der Schweiz aus Wildbeständen gesammelt. Medizinisch verwendet werden die getrockneten Blätter und Zu­bereitungen aus frischen Blättern (z. B. als Blasen- und Nierentee).

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und Katarrhen des Nierenbeckens (auch zur Vorbeugung vor Rückfällen) sowie bei funktionell bedingten Störungen (z. B. Reizblase).
Volksmedizin: alle Formen der Urogenital- und Gallenwegserkrankungen.
Homöopathie: Entzündungen der ableitenden Harnwege.

Dosierung

Tagesdosis: 10 g feingeschnittene oder pulverisierte Droge.
Einzeldosis: 2 g Fluidextrakt oder 0,4 g Trockenextrakt.
Homöopathisch: 5-10 Tropfen, 1 Tablette, 5-10 Globuli

Wirkung und Nebenwirkungen

Der Bärentraube wird ein antibakterieller und adstringierender Effekt zugeschrieben. Laut einer neuen Studie soll der Extrakt aus den Blättern in der Lage sein, die Wirkung von Antibiotika zu potenzieren.

In hohen Dosen schädigt das in der Bärentraube enthaltene Arbutin die Leber, daher sollten Menschen mit schweren Leber- oder Nierenerkrankungen sie nicht anwenden. Auch Schwangere und stillende Mütter sowie Kinder unter zwölf Jahren sollten auf die Anwendung der Bärentraube verzichten.

Bei ordnungsgemäßer Anwendung der Droge sind keine Risiken zu befürchten. Ohne ärztlichen Rat sollten Mittel aus Bärentraube jedoch nicht länger als eine Woche und höchstens 5-mal pro Jahr eingenommen werden. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts können bei magenempfindlichen Personen Übelkeit und Erbrechen auftreten. Die harn­desinfizierende Wirkung der Bärentraube tritt bevorzugt in alkalischem Milieu auf. Daher sollte man während der Anwendung auf Arzneimittel und Speisen verzichten, die den Harn ansäuern - bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Apotheker.

Anwendung in Lebensmitteln

Keine Angaben


Thomas Brendler, Jörg Grünwald, Christof Jänicke (2003): Heilpflanzen. Stuttgart, Germany: Medpharm Scientific Publ.
© apotheken.de

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