Bundesfreiwilligendienst - Bufdi

Alten Menschen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben helfen, Unterstützung in der Jugendarbeit leisten, Hunde spazieren führen oder nach einer Katastrophe Hilfe leisten: Bis zum Jahr 2011 waren Zivildienstleistende wichtige Hilfskräfte der Wirtschaft. Ca. 90.000 junge Menschen waren bis zu diesem Zeitpunkt als Zivildienstleistende in Sozialeinrichtungen tätig.

Mit der Aussetzung der Wehrpflicht fielen Zivis ersatzlos weg. Eine Möglichkeit, diese gesellschaftliche Herausforderung zu meistern, bietet seitdem der Bundesfreiwilligendienst.

Der Bundesfreiwilligendienst
 

Der Freiwilligendienst ist ein Arbeitsangebot an alle Menschen unabhängig von ihrem Alter oder ihrem Geschlecht. Einzige Bedingung: Die Schulpflicht muss beendet sein. Aktuell stehen für den Bundesfreiwilligendienst 35.000 Plätze jährlich in Deutschland zur Verfügung.

Während der Zivildienst nur von jungen Männern erledigt werden konnte, steht der Bundesfreiwilligendienst auch älteren Menschen offen, die soziale Aufgaben übernehmen wollen. Er dauert zwischen 6 Monaten und einem Jahr, kann aber in der Spitze auch auf 2 Jahre verlängert werden. Der Freiwilligendienst ist wahlweise als Voll- oder Teilzeittätigkeit zu leisten. Er öffnet flexible Einsatzbereiche nicht nur in Altenheim und Krankenhäusern, sondern beispielsweise auch in den Bereichen Umwelt, Kultur und Bildung. Den Freiwilligen beim Bundesfreiwilligendienst werden Unterkunft und Verpflegung gestellt und wenn benötigt auch Arbeitskleidung sowie ein kleines Taschengeld in Höhe von etwa 300 Euro.
 

Da sein, wo man gebraucht wird..

…dies sehen die Freiwilligen als vordergründige Motivation, eine Zeit im Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Sie leisten hier ehrenamtliche Hilfe, die dem Allgemeinwohl dient. Den Helfern bietet der Bundesfreiwilligendienst eine persönliche Weiterentwicklung und wichtige Abwechslung von ihrem Alltag. Der Freiwilligendienst bereichert das Leben um neue Perspektiven; die eigenen Kompetenzen im persönlichen und beruflichen Bereich werden zudem erweitert.

Der Bundesfreiwilligendienst kann auch als Orientierungsphase nach dem Schul- oder Universitätsabschluss dienen oder um die Zeit bis zu einer neuen Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu überbrücken. Nach einer längeren Berufspause beispielsweise aus Krankheitsgründen kann der Freiwilligendienst hilfreich sein, um einen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu finden oder einfach die eigenen Referenzen aufzupeppen. Auch Ruheständler nehmen das Angebot an, um weiterhin gebraucht zu werden und ihren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Mit dem Bundesfreiwilligendienst wird auch der eigene Freundes- und Bekanntenkreis erweitert.
 

BUFTI werden: Wie die Teilnahme funktioniert

Für den Bundesfreiwilligendienst gibt es eine Platzbörse im Internet. Je nach Orientierung und Zielort können Interessierte hier nach passenden Stellen suchen. Eine zentrale Stelle koordiniert die Vergabe. Für die Freiwilligen lohnt es sich, den direkten Kontakt zu einer Einrichtung zu suchen. Diese muss jedoch als Einsatzstelle für den Freiwilligendienst anerkannt sein oder sich dafür anerkennen lassen.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen zum Bundesfreiwilligendienst. Die Abbuchquote bei den Freiwilligen liegt bei 10%. Kritische Stimmen unterstellen dem Arbeitsamt, die zu vermittelnden Arbeitslosen aus den Zahlen bekommen zu wollen. Außerdem stehe der Freiwilligendienst in Konkurrenz zum freiwilligen sozialen Jahr (FSJ). Jugendliche, die sich bisher über ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) nach der Schule beruflich orientiert haben, könnten sich jetzt in den Freiwilligendienst verlagern.
 

Auch der hohe, bürokratische Aufwand, der mit dem Bundesfreiwilligendienst verbunden ist, steht in der Kritik.