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Die globale Hungerskrise - Ursachen und Auswirkungen

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Für die Umwelt und den Klimawandel schien es eine nahezu perfekte Lösung: Biosprit. Die Ressourcen der Erde sind erschöpft und es ist absehbar, dass viele Zeitgenossen es noch erleben, wenn der Erde der letzte Tropfen Öl entzogen wird.




Warum Biosprit die Hungersnot verstärkt

Zwischen 2005 und 2008 haben daher viele Länder Zeit und Arbeit in die Entwicklung erneuerbarer Energien gelegt, wie Biogas und Bioethanol. E10 brachte den Durchbruch und ist heute an jeder Zapfsäule erhältlich.
 

Für die Herstellung von Biosprit wird Getreide verwendet, eine Ressource, die immer verfügbar sind. Bis zur aktuellen Getreidekrise zumindest. Durch die ausufernde Biosprit-Produktion haben sich die Preise für Getreide verdoppelt bzw. verdreifacht.
 

Man könnte denken, arme Länder, die viele, für die Herstellung von Biostoffen benötigte Rohstoffe produzieren, würden von dem erhöhten Bedarf profitieren. Jedoch werden die produzierten Rohstoffe direkt nach der Herstellung 1:1 wieder verkauft – so sind für die armen Länder kaum Gewinne möglich. Diese entstehen erst dann, wenn beispielsweise Getreide gelagert und entsprechend der Nachfrage zu einem besseren Preis verkauft werden kann. Es profitieren also Länder wie die USA, die Reis und Mais lange lagern und warten, bis sich der Preis dafür vervielfacht. An der Rohstoffbörse ist Getreide aktuell bares Geld wert. 
 

E10 & Co. leisten also ihren positiven Beitrag gegen den Klimawandel und bewirken im gleichen Atemzug eine Verstärkung der globalen Hungersnot. Derweil über 1 Milliarde Menschen an Hunger leiden, rühmen sich findige Industrieländer damit, Nahrungsmittel für die Herstellung von Biosprit zu verbrennen. Entwicklungsländer exportieren ihre Nahrung, statt sie zu essen, damit Europäer an der Tankstelle mit gutem Gewissen tanken können.
 

Zwischen Pest und Cholera: Der europäische Beitrag zur globalen Hungersnot

Der Hungersnot in der Welt wird also damit begegnet, dass Millionen Hektar Land nun nicht mehr dem Anbau von Rohstoffen für Nahrungsmittel dienen, sondern dem massiven Anbau von Energiepflanzen. Nahrungsmittel in der Dritten Welt verteuern sich durch Dürre, Spekulationen an der Rohstoffbörse und die Produktion von Bio-Stoffen, was die Hungersnot weiter vorantreibt. Weil alles einen Haken hat, wird die Produktion des umweltfreundlichen Biosprits, durch umweltschädliche Pestizide gefördert. Auch der Transport des neuen Kraftstoffes schädigt die Umwelt durch den CO2-Ausstoß. Für den Anbau selbst, werden Regenwälder gerodet und damit Menschen die Lebens- und Nahrungsgrundlage entzogen.

 
Nun steht der europäische Autofahrer etwas ratlos vor der Zapfsäule: Soll er nun Biosprit tanken und damit die Hungersnot bestärken oder sollte er sich doch lieber für die Zerstörung der Umwelt entscheiden? Eine Wahl zwischen Pest und Cholera!


Biosprit und die globale Hungersnot: Aktuelles

Bis 2020 will die Politik dem Treibstoff an der Zapfsäule 20% Biokraftstoff beimischen. Immer mehr Felder werden daher ausschließlich für die Herstellung von E10 bewirtschaftet. Nahrung wird zweckentfremdet; der Hunger in der Dritten Welt damit nicht gesättigt. Bis 2050 werden 2 Milliarden Menschen mehr auf dem Planeten erwartet. Zeitgleich gehen die Anbauflächen immer weiter zurück. Perspektivisch wird aber kein Mensch der Welt, Benzin oder Biogas essen können.


Hungersnot: Die Lösung des Problems…

… wird wohl mindestens ein Bundesverdienstkreuz wert sein. Vielleicht liegt der Ansatz in einer besseren Verteilung, denn eigentlich reichen alle Lebensmittel, die in der Welt produziert werden für alle 7 Milliarden Menschen. Vielleicht sollte außerdem vor lauter Wirtschaftlichkeit der neuen Kraftstoffe, die ethische Dimension nicht ganz außer Acht gelassen werden.

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