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Die häufigsten Symptome in den Wechseljahren und wie man sie lindern kann

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Symptome Wechseljahre

Die Wechseljahre, auch als Menopause bekannt, sind ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses bei Frauen. Sie markieren das Ende der reproduktiven Phase und bringen eine Reihe von körperlichen und emotionalen Veränderungen mit sich. Diese Phase des Lebens ist oft von einer Vielzahl von Symptomen begleitet, die von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Symptome der Wechseljahre und geben praktische Tipps, wie man diese lindern kann.

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre beginnen in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, können jedoch auch früher oder später einsetzen. Sie gliedern sich in drei Phasen: die Prämenopause, die eigentliche Menopause und die Postmenopause. Jede dieser Phasen bringt unterschiedliche hormonelle Veränderungen mit sich, die zu den typischen Symptomen führen können.
Häufigste Symptome der Wechseljahre

1. Hitzewallungen und Nachtschweiß
Hitzewallungen sind eines der häufigsten und bekanntesten Symptome der Wechseljahre. Sie äußern sich in einem plötzlichen Wärmegefühl, das sich über den gesamten Körper ausbreiten kann, oft begleitet von Schweißausbrüchen. Nachts können diese Hitzewallungen zu starkem Schwitzen führen, was als Nachtschweiß bezeichnet wird. Diese Symptome entstehen durch Veränderungen im Hormonhaushalt, insbesondere durch den Rückgang von Östrogen.

Linderung: Um Hitzewallungen zu reduzieren, empfiehlt es sich, Kleidung in Schichten zu tragen, um sich bei Bedarf schnell abkühlen zu können. Auch der Verzicht auf scharfe Speisen, Alkohol und Koffein kann hilfreich sein. Entspannungstechniken wie Yoga und tiefe Atemübungen können ebenfalls dazu beitragen, die Intensität der Hitzewallungen zu mindern. Einige Frauen finden Linderung durch pflanzliche Mittel wie Traubensilberkerze oder Sojaprodukte, die Phytoöstrogene enthalten.

2. Schlafstörungen
Schlafstörungen sind ein weiteres häufiges Problem in den Wechseljahren. Diese können durch Hitzewallungen, Nachtschweiß oder einfach durch hormonelle Veränderungen verursacht werden. Schlafmangel kann wiederum zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen.

Linderung: Eine gute Schlafhygiene ist entscheidend, um Schlafprobleme zu minimieren. Dazu gehört es, eine regelmäßige Schlafenszeit einzuhalten, das Schlafzimmer kühl und dunkel zu halten und vor dem Schlafengehen auf stimulierende Aktivitäten wie Fernsehen oder die Nutzung elektronischer Geräte zu verzichten. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder ein warmes Bad vor dem Schlafengehen können ebenfalls helfen. Einige Frauen profitieren auch von natürlichen Schlafhilfen wie Baldrian oder Melatonin.

3. Stimmungsschwankungen und Depressionen
Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können auch die Stimmung beeinflussen. Viele Frauen berichten von Stimmungsschwankungen, die von Reizbarkeit und Weinerlichkeit bis hin zu tiefer Traurigkeit oder sogar Depressionen reichen können. Diese Symptome können durch andere Faktoren wie Schlafmangel oder Stress verstärkt werden.

Linderung: Regelmäßige körperliche Bewegung kann die Stimmung verbessern, da sie die Freisetzung von Endorphinen fördert, den sogenannten Glückshormonen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und komplexen Kohlenhydraten ist, kann ebenfalls zur Stabilisierung der Stimmung beitragen. Bei schweren Depressionen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Gesprächstherapie oder medikamentöse Behandlung kann in solchen Fällen sinnvoll sein.

4. Gewichtszunahme
Viele Frauen stellen während der Wechseljahre eine Gewichtszunahme fest, insbesondere im Bauchbereich. Diese Veränderung ist teilweise auf den Rückgang des Stoffwechsels zurückzuführen, aber auch hormonelle Schwankungen spielen eine Rolle.

Linderung: Um eine ungewollte Gewichtszunahme zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität zu achten. Krafttraining kann helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln und Muskelmasse zu erhalten, was wiederum Kalorien verbrennt. Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Obst, Gemüse und magerem Eiweiß ist, kann dabei unterstützen, das Gewicht zu kontrollieren.

5. Vaginale Trockenheit und Libidoverlust
Der Rückgang des Östrogenspiegels kann zu einer Verringerung der vaginalen Feuchtigkeit führen, was oft mit Beschwerden wie Trockenheit, Juckreiz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einhergeht. Dies kann auch einen Rückgang des sexuellen Verlangens (Libido) zur Folge haben.

Linderung: Feuchtigkeitsspendende Cremes und Gleitmittel können bei vaginaler Trockenheit helfen. Darüber hinaus können hormonelle Behandlungen wie eine lokale Östrogentherapie in Form von Cremes, Ringen oder Tabletten die Symptome lindern. Bei einem Libidoverlust kann es hilfreich sein, offen mit dem Partner zu kommunizieren und gegebenenfalls eine Sexualberatung in Anspruch zu nehmen. Entspannungstechniken und Stressabbau können ebenfalls eine positive Wirkung auf die sexuelle Gesundheit haben.

6. Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Viele Frauen berichten während der Wechseljahre über Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder sich an Dinge zu erinnern. Diese sogenannten "brain fog" oder kognitive Störungen sind ebenfalls auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen.

Linderung: Kognitive Übungen wie das Lösen von Rätseln oder das Erlernen neuer Fähigkeiten können helfen, das Gehirn aktiv zu halten. Regelmäßige körperliche Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und kann die kognitive Funktion unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen ist, kann ebenfalls die Gehirnfunktion verbessern. Bei anhaltenden oder schweren Problemen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine Zeit großer Veränderungen im Leben einer Frau, aber sie müssen nicht zwangsläufig mit negativen Erlebnissen verbunden sein. Mit den richtigen Informationen und einer angepassten Lebensweise können viele der typischen Symptome gelindert werden. Es ist wichtig, dass Frauen in dieser Phase ihres Lebens gut informiert sind und wissen, dass sie nicht allein sind.

Quellen

- Mayo Clinic: Menopause. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/menopause/symptoms-causes/syc-20353397
- Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: Leitlinie Hormontherapie in der Postmenopause. Verfügbar unter: https://www.dggg.de
- National Institute on Aging: Menopause. Verfügbar unter: https://www.nia.nih.gov/health/menopause
- Apotheken Umschau. Verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/schlafstoerungen-in-den-wechseljahren-ursachen-und-hilfe-1062457.html
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Verfügbar unter: https://www.dge.de/blog/2024/ernaehrung-in-den-wechseljahren/
- Harvard Health Publishing: Sleep problems during menopause. Verfügbar unter: https://www.health.harvard.edu/womens-health/sleep-problems-during-menopause

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