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Gesundes Wohnen - Vorsicht vor Schadstoffen im Wohnbereich

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Gesundes Wohnen in den eigenen vier Wänden

Wer auf seine Gesundheit achtet, beginnt oft bei den bekanntesten Faktoren: ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, möglichst wenig Stress, Zigaretten und Alkohol meiden. Gefahren für die Gesundheit lauern aber nicht nur im Lebensstil, sondern auch im Lebensumfeld. Es gibt zahlreiche Stoffe, die den Wohnraum belasten und die Entstehung von Krankheiten und Allergien begünstigen können. Doch man kann sie meiden.

Gesundheitsbewusst bauen, renovieren und einrichten

Viele alltägliche Dinge im Wohnbereich können bedenkliche Stoffe enthalten. So manche Anstriche und Farben enthalten Lösungsmittel. Möbelstücke können mit Formaldehyd oder Phenolen belastet sein. In Kunststoffen (beispielsweise in PVC-Böden) können sich Phthalate (Weichmacher) verbergen. Und wo sich Schimmel bildet, verbreiten sich schnell bedenkliche Aflatoxine.
Oft braucht es nicht einmal den direkten Kontakt, um den Körper mit solchen und anderen Stoffen zu belasten. Vieles wird unbemerkt an die Raumluft abgegeben und ist damit ständig präsent. Die Folgen können mehr oder weniger schlimm sein und reichen von gereizten Atemwegen über Allergien bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Asthma oder sogar Krebs.
Natürlich gibt es in Deutschland Richtlinien und Grenzwerte für Schadstoffe. Dennoch ist nicht alles, was erlaubt ist, auch wirklich immer unbedenklich. Zum Wohle der Gesundheit ist es deshalb sinnvoll, beim Bauen, Renovieren und Einrichten auf geeignete Baustoffe zu achten.

Die richtigen Baustoffe wählen

Anorganische Baumaterialien, wie Ziegel, Naturstein, Fliesen, Beton oder Gips, sind in der Regel unbedenklich. Naturbelassene Materialien, wie etwa unbehandeltes Holz, sind ebenfalls meist unproblematisch. Anders sieht es aus, wenn bestimmte Chemikalien zur Behandlung genutzt wurden. Gerade bei Holz können das lösemittelhaltige Lacke, Holzschutzmittel, Flammschutzmittel oder Klebstoffe sein.
Sind Behandlungen unumgänglich, sollte dabei auf lösungsmittelfreie Produkte zurückgegriffen werden, die idealerweise auf Naturstoffen basieren. Hier eignen sich beispielsweise Leinöl für Holz oder mineralische Wandfarben für Anstriche. Bei Kunststoffen kann ein strenger Geruch Indikator für Schadstoffe sein. Was sehr künstlich riecht, ist also vermutlich nicht empfehlenswert.
Weiterhelfen können auch Gütesiegel. Insbesondere die Siegel vom eco Institut, von natureplus und von Eurofins stehen für strenge und verlässliche Vorgaben.
Grundsätzlich immer empfehlenswert ist nach Anstrichen oder bei neuen Möbelstücken ausführliches Lüften, bevor betroffene Räume wieder genutzt werden.

Schimmelgefahr: richtig heizen und lüften

Risikoreich und dennoch immer wieder unterschätzt ist Schimmel in Wohngebäuden. Seine Sporen können die Atemluft unsichtbar belasten und das kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Entdeckt man Schimmel im Wohnbereich, sollte das nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Mieter wenden sich in diesem Fall umgehend an ihren Vermieter, der dann geeignete Maßnahmen zur Beseitigung veranlässt. Wird der Vermieter nicht tätig, können die Bewohner unter Umständen die Miete wegen des Schimmelbefalls mindern.
Schimmel selbst zu beseitigen, ist wenig empfehlenswert. Bei unsachgemäßem Vorgehen kann die Sporenbelastung in den Wohnräumen besonders hoch werden. Zudem sind viele Chemikalien gegen Schimmel selbst nicht unbedenklich und müssen entsprechend gehandhabt werden. Auch Eigentümer sollten deshalb hier professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Schimmelbildung kann durch bauliche Mängel bedingt sein, die Feuchtigkeit eindringen lassen. Häufig liegt die Ursache aber im falschen, bzw. mangelhaften Heizen und Lüften. Ist die Raumtemperatur dauerhaft zu niedrig und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit hoch, kann Feuchtigkeit an bestimmten Stellen kondensieren was zu Schimmelbildung führt. Neben ausreichendem Heizen ist vor allem gutes Lüften wichtig. Mehrmals am Tag ist Stoßlüften (Fenster nicht nur kippen, sondern ganz öffnen) für einige Minuten empfehlenswert. Ganz besonders wichtig ist das immer dann, wenn Wasserdampf im Spiel ist, also beispielsweise nach dem Duschen oder beim Kochen.


Quellen

1. Aktion pro Eigenheim - Die besten Tipps für gesunde Baustoffe und Materialien. Abgerufen am 09.09.2022
aktion-pro-eigenheim.de/haus/ratgeber/gesund-bauen-und-wohnen/die-besten-tipps-fuer-gesunde-baustoffe-und-materialien.php

2. Bayrischer Runkdfunk - Gesund Bauen und Wohnen. Abgerufen am 09.09.2022
br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/gesundes-bauen-und-wohnen-100.html


Bildquellen

Bild von Paul McGowan auf Pixabay
 

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