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Kopfschmerz-Typen besser erkennen

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Mehr als ein Drittel der erwachsenen Deutschen leidet mindestens einmal im Monat unter Kopfschmerzen. Doch häufig wissen Patient*innen nicht, welcher Kopfschmerz-Typ sie eigentlich plagt. Erfahren Sie das Wichtigste über 3 häufige Arten und wann Kopfschmerzen ein Alarmsignal sind.

Spannungskopfschmerz ist häufig

Spannungskopfschmerzen kennen etwa 80 % aller Deutschen. Sie zeigen sich als milde bis mittelschwere Schmerzen mit dumpf-drückendem Charakter, die den ganzen Kopf betreffen und bis zu 7 Tage dauern können, beschreibt Stefanie Förderreuther, Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Typischerweise fehlen Begleitsymptome wie Lärm- und Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit. Zur Akuttherapie des Spannungskopfschmerzes sind Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen geeignet. Diese Medikamente gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Migräne erkannt, Migräne gebannt?

Gut 10% der Deutschen leiden an Migräne, doch viele erkennen sie nicht als solche. Typisch für die Migräne sind folgende Beschwerden:

  • Einseitige Schmerzen (wobei die Seiten im Anfall oder von Anfall zu Anfall wechseln können)
  • Beginn häufig im Nacken (und damit Verwechslungsgefahr mit Spannungskopfschmerzen)
  • Pulsierende, pochende Schmerzen Mittlere bis hohe Schmerzintensität, die sich bei körperlicher Aktivität verstärkt
  • Begleitend oft Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit
  • Bei jedem 10. Migränepatient vor den Kopfschmerzen eine Aura mit Seh- und/oder Sprachstörungen, Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen, Drehschwindel oder Doppelbildern.

Zur Akuttherapie werden zunächst z. B. ASS, Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Reicht das zur Schmerzlinderung nicht aus, kommen Triptane zum Einsatz. Bei mehr als 3 Attacken pro Monat raten die Ärzt*innen zur Prophylaxe, z. B. mit Betablockern, Topiramat oder Amitryptilin. Zusätzlich wirken Ausdauersport und Entspannungstherapien vorbeugend.

Nasenspray beim Cluster-Kopfschmerz

Extreme Kopfschmerzen mit Schmerzmaximum hinter einem Auge zeichnen den Cluster-Kopfschmerz aus. Die Attacken dauern bis zu 3 Stunden und werden auf der gleichen Seite von mindestens einem der folgenden Symptome begleitet: Augenrötung oder -tränen, verstopfte oder laufende Nase, Schwitzen im Gesicht, Verengung der Pupille oder Hängen des Lides.

Typischerweise leiden die Patient*innen während einer Cluster-Periode, die bis zu 2 Monate dauern kann, täglich an bis zu 8 Attacken. Die Zeit zwischen den Perioden ist kopfschmerzfrei. Behandelt wird der Cluster-Kopfschmerz mit Inhalation von reinem Sauerstoff sowie Triptanen (unter die Haut gespritzt oder als Nasenspray verabreicht). Prophylaktisch verordnet die Ärzt*in Verapamil, Lithium oder Topiramat.

Hier wird es gefährlich

  • Kopfschmerzen können auch ein Anzeichen für eine neurologische Erkrankung wie Gehirnblutung, Hirntumor oder Hirnentzündung sein. Alarmsignale, bei denen sofort ärztliche Hilfe gesucht werden muss sind
  • Neuer, unbekannter heftiger Kopfschmerz
  • Vernichtend heftiger Kopfschmerz Kopfschmerz, der sich innerhalb weniger Minuten heftig entwickelt
  • Gleichzeitiges Fieber, Lähmungen oder vorübergehende Erblindung.

Quelle: Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

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