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Mikrowellenstrahlen ungefährlich?

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Über die Gefahr von elektromagnetischen Strahlen, die Handys, WLAN oder Mikrowellen verursachen, scheiden sich die Geister. Kritiker behaupten, dass die Strahlen die Struktur von Proteinen verändere. Wissenschaftler aus Graz widerlegten diese Annahme.

Hitze zerlegt Eiweiße

Proteine – also Eiweiße –, kommen zahlreich im menschlichen Körper vor und bestehen jeweils aus einer langen Kette von Aminosäuren. Unter Hitzeeinfluss „verdauen“ Enzyme das Protein schneller, das heißt, sie zerschneiden es in einzelne Sequenzen. Da die Mikrowelle Substanzen in kurzer Zeit extrem aufheizen kann, lassen sich mit ihr Proteine rascher zerlegen als durch konventionelle Aufheizung, zum Beispiel am Herd.

Frühere Ergebnisse widerlegt

Experten für Mikrowellenstrahlung an der Karl-Franzens-Universität Graz bewiesen nun, dass es nur die Temperatur ist, die diesen Vorgang beschleunigt. In mehreren Experimenten ließen die Forscher verschiedene Proteine unter kontrollierten Bedingungen bei 50 Grad Celsius einmal mit der Mikrowelle und einmal mit herkömmlichen Verfahren im Ölbad verdauen. Das Ergebnis: „Es gibt keine messbaren Unterschiede bei den Auswirkungen auf die Proteinstruktur. Der Verdauprozess wird also nur durch die Temperatur und nicht durch Mikrowellenstrahlung beeinflusst“, fasst Markus Damm, Erstautor der Studie, zusammen.

Die Grazer Studie widerlegt damit andere Untersuchungen, nach denen Mikrowellenstrahlung direkt auf die Proteinstruktur wirke. Die Schweizer Forscher vermuten Messfehler hinter diesen Ergebnissen: „Es ist extrem schwierig, die Temperatur in der Mikrowelle exakt festzustellen. Wahrscheinlich sind die früheren Experimente nicht bei genau gleicher Temperatur durchgeführt worden.“ In Graz kam dagegen ein hochentwickelter Mikrowellen-Reaktor zum Einsatz, der präzisere Ergebnisse ermöglichte.

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