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Schnarchnasen

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Stille Nacht, heilige Nacht. Alles schläft, nur die Männer und Frauen nicht, deren Partner schnarchen. Das belastet viele Beziehungen. Wie Schnarchen entsteht, wann es gefährlich wird und was dagegen hilft.

Ursache: vibrierende Muskeln

Im Schlaf entspannen sich alle Muskeln – auch die des Rachens. Wenn die Rachenmuskeln beim Ein- und Ausatmen vibrieren, ist es allerdings vorbei mit der Ruhe im Schlafzimmer: Männer wie Frauen schnarchen. Normalerweise sind ihre Schnarchgeräusche so laut wie raschelndes Herbstlaub. Aber auch Lautstärken eines LKWs, der mitten durch das Schlafzimmer rauscht, sind möglich.

Analyse: Welcher Schnarchtyp sind Sie?

Dass LKW-Lärm dem Partner den Schlaf raubt, verwundert kaum. Aber auch der Schnarchende selbst leidet. So genannte primäre Schnarcher atmen regelmäßig, dennoch schrecken sie gerade in weniger tiefen Schlafphasen davon auf. Unangenehm, aber nicht schädlich für die Gesundheit.

Abzugrenzen von primären Schnarchern sind Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe. Bei ihnen setzt die Atmung sogar ganz aus – für einige Sekunden, mehrmals in der Nacht. Das ist gefährlich: Gehirnsignale müssen den Tiefschlaf immer wieder unterbrechen und das Atmen erzwingen. Auch wenn die Patienten das oft gar nicht mitbekommen, schlafen sie sehr unruhig. Tagsüber sind sie unkonzentriert und gereizt. Zudem kämpfen sie mit Potenzproblemen, ihr Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko ist erhöht.

Selbsthilfe: Tennisball und Wasser statt Bier

Gründe genug, die Ursachen des Schnarchens unter die Lupe zu nehmen. Oft trägt die Schlafposition die ganze Schuld: In den Pyjama eingenähte Tennisbälle sollen verhindern, dass Schnarcher auf dem Rücken schlafen. Ärzte empfehlen zudem, den Alkoholkonsum einzuschränken und auf Schlafmittel zu verzichten. Denn wer die Nacht durchzecht oder Schlaftabletten schluckt, schnarcht deutlich mehr.

Nicht nur Alkohol, sondern auch Übergewicht, machen aus Männern und Frauen Schnarcher – abgelagertes Fett in den Rachenmuskeln behindert die Atmung. Einige Kilos weniger auf der Waage helfen also gerade den übergewichtigen Schnarchern. Häufig ist auch eine verstopfte Nase Schuld. Dann reicht es meist schon aus, die zugrundeliegende Allergie oder Infektion zu behandeln.

Hilfe vom Arzt: OP, Maske oder Schiene

In einigen Fällen bleiben einfache Maßnahmen jedoch wirkungslos. Eine verkrümmte Nasenscheidewand oder große Mandeln lassen einfach keine schnarchfreie Nacht zu – trotz Alkoholverzicht und Co. Ärzte begradigen dann die Scheidewand oder entfernen die Mandeln. Für Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe, bei denen einfache Maßnahmen auch nichts bringen, gibt es spezielle Masken, die nachts die Atmung unterstützen. Auch an den Unterkiefer angepasste Schienen wirken: sie drücken die Zunge nach unten, das Atmen fällt leichter. Bei über 75 Prozent der Patienten reduzieren die Schienen das Schnarchen.

Mit den unterschiedlichsten Maßnahmen, vom Alkoholverzicht bis zur Schiene, kehrt in fast jedes Schlafzimmer wieder Ruhe ein. Die Stille Nacht kann also kommen.

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