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Vorsicht bei Kinderwunsch

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Eine neue Studie zeigt: eine Valproat-Therapie des Vaters erhöht möglicherweise das Risiko für Entwicklungsstörungen bei Kindern. Was ist bekannt und was müssen Männer mit Kinderwunsch beachten?

Weitere Studien sind nötig

Valproat ist ein bewährtes Medikament zur Behandlung einer Epilepsie. Es gibt aber auch Ausnahmen: Schwangere sollten das Medikament auf keinen Fall einnehmen. Denn seit längerem ist bekannt, dass Valproat bei einer Einnahme in der Schwangerschaft zu Entwicklungsstörungen bei Kindern führen kann. Neu ist, dass vielleicht auch Männer besser auf das Medikament verzichten, wenn sie sich in naher Zukunft ein Kind wünschen.  Das legt zumindest eine Studie aus Norwegen nahe. Dabei wurden die Daten von Männern unter Valproat-Therapie mit den Daten von Männern verglichen, die andere Epilepsie-Medikamente einnahmen. Nahmen die Männer innerhalb von 3 Monaten vor der Empfängnis Valproat ein, stieg das Risiko für Entwicklungsstörungen des Kindes.

Die Studienergebnisse sind allerdings nicht so aussagekräftig, dass Valproat sicher als Auslöser angesehen werden kann. So ist noch unklar, ob die in der Studie beobachteten Entwicklungsstörungen durch das Valproat ausgelöst wurden oder durch die zugrunde liegende Epilepsie. Aktuell laufen dazu weitere Untersuchungen.

Bei Zweifeln ärztliche Beratung

Männer, die mit Valproat behandelt werden, sollten dennoch Vorsicht walten lassen. Bei Kinderwunsch sollten betroffene Männer auf jeden Fall mit ihrer Ärzt*in über einen Medikamentenwechsel sprechen. Auf gar keinen Fall dürfen die Patienten das Valproat aber eigenständig absetzen. Denn dann drohen schwere Nebenwirkungen, etwa neue Krampfanfälle bei Epilepsie oder ein neuer Krankheitsschub bei bipolarer Depression.

Quellen:

DAZ.online: Schädigt eine väterliche Valproattherapie den Nachwuchs?

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Valproat

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