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Wie sinnvoll ist eine Krebsversicherung?

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Krebsversicherung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Risiko, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, liegt zwischen 40 und 50 %. Doch während die Diagnose noch vor 20 Jahren in vielen Fällen zum Tod führte, können dank intensiver Forschung und innovativer Behandlungsmethoden heute mehr als die Hälfte der Betroffenen vollständig geheilt werden.

Krebserkrankungen versichern?

Die Genesung einer Krebserkrankung beansprucht häufig einen relativ langen Zeitraum, da nicht selten mehrere verschiedene Therapieverfahren angewandt werden und anschließend Rehabilitationsmaßnahmen stattfinden müssen. Während dieser Phase kreisen die Ängste und Sorgen aber nicht nur um die Krebserkrankung, sondern leider auch um die Finanzen: Wie kann ich meine Miete weiterhin bezahlen, während ich therapiert werde und mein Krankengeld ausläuft? Wer unterstützt mich, wenn ich mich an den Behandlungskosten beteiligen muss oder gar alternative Therapien im Ausland in Erwägung ziehe?

Diese und ähnliche Fragen sind in der schweren Zeit nicht nur sehr belastend, sie beeinträchtigen zudem die Compliance und beeinflussen indirekt den Therapieerfolg. Aus diesem Grund unterstützen immer mehr Mediziner und Medizinerinnen den Abschluss einer Krebsversicherung wie von der Nürnberger Digital.

Doch was steckt dahinter? Kann diese Versicherung wirklich unterstützend sein? Und gibt es vergleichbare Alternativen? In diesem Artikel erhalten Sie Antworten auf alle Fragen rund um das Thema Krebsversicherung.


Krebsversicherung – was ist das?

So eine spezielle Police versichert das Risiko, an Krebs zu erkranken. Im Falle einer Diagnose erhält dann der/die Versicherte in der Regel eine beim Abschluss vereinbarte Summe zur freien Verfügung. Es gibt auch Versicherungen, die eine monatliche Summe auszahlen oder nur bestimmte Behandlungskosten übernehmen. Die flexibelste Variante ist allerdings die Einmalauszahlung einer bestimmten Summe. Damit ist es nämlich möglich, individuelle Zuzahlungen zu Therapien und Behandlungen zu leisten oder weitere Kosten im Zusammenhang mit der Krebserkrankung zu finanzieren, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Aber auch laufende Fixkosten, welche mit dem verminderten Einkommen aufgrund der Arbeitsunfähigkeit nicht getilgt sind, können so bezahlt werden. Das Geld lässt sich auch einsetzen, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen oder sich gar einen letzten Wunsch zu erfüllen.

Welche Leistungen umfasst diese?

Eine einmalige Kapitalzahlung in der Höhe, welche bei Vertragsabschluss vereinbart wurde, ist Hauptbestandteil einer Krebsversicherung. Über dieses Geld kann der/die Versicherte frei verfügen, es wird weder versteuert noch auf Lohn oder Rente angerechnet.

Wie bereits erwähnt, bieten nicht alle Versicherer das Modell der Einmalzahlung einer großen Summe an. Bei der Auswahl der Versicherer sollte daher genau auf den Versicherungsumfang und die individuellen Anforderungen geachtet werden.

Viele Anbieter bieten zudem Sonderleistungen, wie beispielsweise medizinische Zweitmeinung, pflegerische Beratung oder psychologische Betreuung. Des Weiteren sehen manche Versicherungsträger auch eine Auszahlung im Todesfall vor.

Wann greift eine Krebsversicherung – und wann zahlt sie nicht?

Im herkömmlichen Sprachgebrauch wird jede Form einer Zellentartung als „Krebs“ bezeichnet. Rein medizinisch gibt es jedoch Unterschiede, insbesondere bei der Stufe und der Art der Krebserkrankung.

Ein Krebsversicherungsträger geht dann seiner Leistungspflicht nach, wenn der/die Versicherte an einem Tumor erkrankt ist, welcher sich durch unkontrolliertes Wachstum in andere Gewebestrukturen ausbreitet und metastasieren kann. Die Erkrankung muss von einem Facharzt / einer Fachärztin attestiert werden.

Bei manchen Versicherungen sind allerdings einige Krankheitsbilder nicht Teil des Leistungskataloges. Darunter fallen zum Beispiel:

•    Vorstufen und Frühformen von Krebs
•    Tumore des Blutes, der blutbildenden Organe oder des Lymphsystems
•    Tumore, welche auf Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabusus zurückzuführen sind
•    Bestimmte Tumore der Haut, der Prostata, der Harnblase oder der Schilddrüse
•    Gutartige Tumore, auch wenn sie verdrängend oder lebensbedrohlich sind

Nicht jeder Anbieter einer Krebsversicherung deckt demnach alle Krebsarten ab, während die Vorhersehbarkeit von Krebserkrankungen und der befallenden Organe nur bedingt aufgrund der genetischen Veranlagung möglich ist. Bei Abschluss einer solchen Versicherung sollte ein umfassender Leistungskatalog berücksichtigt werden, um für möglichst viele Erkrankungen abgesichert zu sein.

Wie hoch ist der Beitrag durchschnittlich?

Die Höhe des Beitrages hängt von vier Faktoren ab:

•    Wie hoch soll die einmalige Kapitalleistung sein?
•    Welche Vorerkrankungen haben die Versicherten?
•    Welche Krebserkrankungen liegen in der Familie vor?
•    Wie hoch ist das Alter bei Versicherungsbeginn?

Ein gesunder Mensch von 25 Jahren ohne Vorerkrankungen und nennenswerte genetische Disposition kann bei einer geplanten Auszahlungssumme von 25.000 Euro mit einer monatlichen Beitragszahlung von etwa 10 Euro rechnen.

Ein 45-jähriger Raucher mit Übergewicht, der in seiner Familie ein oder zwei Angehörige mit Krebserkrankungen benennen kann und 50.000 Euro Kapitalleistung versichert, muss aber schon von einer monatlichen Summe von ca. 40 Euro ausgehen.

Allerdings behalten sich Versicherer in unterschiedlichem Umfang vor, auch Antragsteller abzulehnen. Die Bedingungen sollten auf den Internetseiten des Versicherers transparent und verständlich dargestellt werden, damit sich Verbraucher ein umfassendes Bild machen können. Ist dies nicht der Fall, ist von einem Abschluss an dieser Stelle abzuraten.

Grundsätzlich berechnen die Versicherungsträger die Beitragssummen an der Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu erleiden. Dieses Risiko steigt signifikant mit jedem Lebensjahrzehnt und auch Faktoren wie der Lebensstil und die genetische Disposition führen zu einer höheren Morbidität. Aus diesem Grund stellen bei fast allen Versicherern die oben genannten vier Pfeiler die Basis für die Beitragsberechnung dar. Der Grundbeitrag ist bis zum Ende der Versicherungslaufzeit nicht fix, daher können die Anbieter alle 5 Jahre eine Anpassung der Beiträge vornehmen. Selbstverständlich gibt es bei den Versicherungen hier aber große Unterschiede.

Das macht eine gute Krebsversicherung aus?

Vor dem Abschluss einer Krebsversicherung sollten verschiedene Angebote eingeholt werden und um verschiedene Leistungen und Modelle  zu vergleichen. Dabei sollten Sie unbedingt auf diese Punkte achten:

•    Welche und wie viele Krebsarten und –formen sind versichert und werden explizit ausgeschlossen?
•    Welche Einschränkungen (Alter, bisherige Erkrankungen,...) sind für die Versicherten definiert?
•    Ist die Kapitalleistung zur freien Verfügung oder zweckgebunden?
•    Welche bürokratischen Hürden sind zu nehmen, um an die Auszahlung zu gelangen?
•    Welche Auszahlungsarten werden angeboten? Handelt es sich um eine einmalige Vollauszahlung, gestückelte Zahlungen oder um eine monatliche Rente?
•    Wie lange dauert es, bis die Kapitalleistung im Ernstfall ausgezahlt wird?
•    Wie lang ist die Wartezeit zwischen Versicherungsabschluss und Leistungsberechtigung?
•    Welche sinnvollen und notwendigen Zusatzleistungen werden vom Versicherungsträger angeboten (Psychologische Betreuung, zweite Meinung vom Facharzt, usw.)?
•    Können die Kinder (auch die in Zukunft geborenen) mitversichert werden

Ist eine Krebsversicherung das Richtige?

Mit einer Krebsversicherung können Betroffene im Ernstfall die Behandlungen bezahlen, laufende Kosten decken oder zusätzliche Hilfen in Anspruch nehmen. Das kann helfen, sich gänzlich auf die Therapie zu konzentrieren und alle Möglichkeiten zur Heilung wahrzunehmen. Die Beiträge sind besonders bei frühem Versicherungseintrittsalter eher gering, jedoch sind nicht immer alle Versicherungsbedingungen ideal. Daher kann in manchen Fällen auch eine Alternative zur Krebsversicherung besser geeignet sein.

Welche Alternativen gibt es?

Die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn die Betroffenen aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ihrer Tätigkeit nachgehen können. Auch hier gibt es viele Einschränkungen und die Versicherungsbeiträge sind teilweise sehr hoch, doch die Versicherungen gehen nicht nur bei Krebs in die Leistung. Die Kombination von einer Berufsunfähigkeitsversicherung und Krebsversicherung stellt dabei eine geeignete Zukunftsabsicherung dar, welche bei jeder Erkrankung greift und vor finanziellen Engpässen schützt.

Die „Schwere-Krankheits-Versicherung“ deckt die meisten chronischen Erkrankungen, darunter auch Krebs, ab und zahlt einmalig eine vereinbarte Summe aus – unabhängig davon, ob die Betroffenen berufsunfähig sind oder nicht. Sie kann eine gute Alternative zur Krebsversicherung sein, mit ähnlichen Konditionen.
 


Quellen

1. Transparent beraten - So sieht die ideale Krebsversicherung aus. Abgerufen am 09.09.22
transparent-beraten.de/krebsversicherung/#So-sieht-die-ideale-Krebsversicherung-aus

2. Die Bayerische - Krebsversicherung. Abgerufen am 09.09.22
diebayerische.de/krankenzusatzversicherungen/krebsversicherung/

3. Tagesspiegel - Geschäft mit der Angst. Abgerufen am 09.09.22
tagesspiegel.de/verbraucher/geschaeft-mit-der-angst-verbraucherschuetzer-sind-empoert-ueber-krebsversicherung/25474950.html

4. Versicherung mit Kopf - Krebsversicherung sinnvoll? Vergleich, Test & Alle Infos. Abgerufen am 09.09.22
versicherungenmitkopf.de/krankenzusatzversicherung/krebsversicherung

5. Zentrum für Krebsregisterdaten - Allgemein. Abgerufen am 09.09.22
krebsdaten.de/Krebs/DE/Home/homepage_node.html

6. Deutschlandfunk - Wenn Krebs zum Armutsrisiko wird. Abgerufen am 09.09.22
deutschlandfunk.de/junge-erwachsene-wenn-krebs-zum-armutsrisiko-wird-100.html

7. Verbraucherzentrale - Berufsunfähigkeit: Wie Sie sich gegen Verlust des Einkommens absicher. Abgerufen am 09.09.22
verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/berufsunfaehigkeit-wie-sie-sich-gegen-verlust-des-einkommens-absichern-13931


Bildquellen

https://pixabay.com/de/photos/vati-tochter-h%c3%a4nde-halten-1853657/

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